Disziplinen

Bob

Ein Überblick

Mit der Entscheidung Anfang der 80ziger, in Altenberg / Erzgebirge die erste kombinierte Rennschlitten- und Bobbahn (RSBB) der DDR zu bauen, begann die Sichtung und Ausbildung von Sportlern und Trainern, z.B.  im Bezirk Halle, Dresden, Karl-Marx-Stadt, Rostock oder Berlin.

Neben der SG Dynamo Zinnwald, wo hauptamtliche Trainer und Sportler als Sportinstrukteure den Kufensport im Bob und auf dem Rennrodel betrieben, gab es Betriebssportgemeinschaften, z.B. die BSG Elbe-Flugzeugwert Dresden oder den SC Oberbärenburg.

Mit Inbetriebnahme der RSBB Altenberg 1986 folgten Ende der 80iger erste nationale- und Anfang der 90iger Jahre auch internationale Wettbewerbe auf der technisch anspruchsvollsten Kunsteisbahn der Welt.

Ausdruck der gestiegenen internationalen Anerkennung von Altenberg war die Vergabe der FIBT Weltmeisterschaften 1991 im Zweier- und Viererbob der Herren, welche zum internationalen Kongress 1988 in Leipzig an die DDR vergeben wurden.

Neben dem traditionellen Biathlonsport in Altenberg/Zinnwald, mit zahlreichen Erfolgen der Biathleten bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen, trägt die RSBB mit Wettbewerben und ersten Erfolgen der Sportler zur Bekanntheit der Stadt Altenberg bei.

Mit zwei Altenberger Teilnehmern im 4er Bob zu den Olympischen Spielen 1988 im kanadischen Calgary (Alexander Szelig, Ludwig Jahn im Bob Oberhof), erreichte Harald Czudaj mit seinem 4er Bob zu den olympischen Winterspielen 1992 in Chamonix (FRA) Platz 6 und krönte seine sportliche Karriere mit olympischem Gold im 4er Bob (Team Karsten Brannasch, Olaf Hampel, Alexander Szelig – alle SSV Altenberg) 1994 im norwegischen Lillehammer.

In der Folgezeit haben unterschiedliche Piloten und Anschieber an der sächsischen Erfolgsbilanz im Bobsport mitgewirkt. Hervorzuheben ist u.a. Alexander Szelig, der an vier Olympischen Winterspielen in Folge als Anschieber teilnahm.

Mit Entscheidung der FIBT 1999, dass auch Frauen im 2er Bob bei WM und ab 2002 bei Olympischen Winterspielen starten dürfen, gab es bei der erstmalig ausgetragenen Frauenbob – Weltmeisterschaft in Winterberg 2000, einen ersten WM-Titel des Bobteams Gabriele Kohlisch mit Kathleen Hering (SC Oberbärenburg).

Viele internationale Spitzenleistungen sächsischer Bobpiloten/innen, wie Harald Czudaj, Matthias Benesch, Matthias Höpfner, Thomas Florschütz, Gabriele Kohlisch, Cathleen Martini vervollständigten mit ihren Teamgefährten die eindrucksvolle Bilanz bei Welt- und Europameisterschaften sowie Weltcups.

Ausnahmepilot Francesco Friedrich bestritt mit 16 Jahren ab 1996 erste Bob-Wettbewerbe und wurde 2013 in St. Moritz (SUI) jüngster 2er Bob-Weltmeister aller Zeiten. Bis heute schreibt „Franz“ eine einzigartige Sportgeschichte, mit bisher 10 Weltmeistertiteln und Olympiagold im 2er Bob mit Thorsten Margis und 4er Bob (Team Martin Grothkopp, Candy Bauer, Thorsten Margis) 2018 in Pyeongchang.

Mit Pilotin Stephanie Schneider (WSC Erzgebirge Oberwiesenthal) und den Teams um Richard Oelsner, Maximilian Illmann sowie Alexander Czudaj (alle BSC Sachsen Oberbärenburg) sollen auch in Zukunft sächsische Erfolge im Bobsport möglich bleiben.

Rennrodel

Ein Überblick

Im Jahre 1959 hatte das Internationale Olympische Komitee beschlossen, die Sportart Rennschlitten in das Programm der IX. Olympischen Spiele 1964 in Innsbruck aufzunehmen.

Infolge dieser Entscheidung kam es zur Verbreitung des Rennrodelsports im heutigen Sachsen, besonders im Raum Schwarzenberg, Zwickau und Oybin. Im Jahr 1962 wurde in Oberwiesenthal das Leistungszentrum zur Förderung der besten Rennrodler gegründet, welches sich zu einer erfolgreichen Medaillenschmiede der DDR im Rennschlittensport entwickelte. Bei der olympischen Premiere in Innsbruck / Igls gewannen z.B. Ortrun Enderlein und Thomas Köhler aus dem Erzgebirge die ersten Goldmedaillen für die DDR.

Mit Einweihung der kombinierten Rennschlitten- und Bobbahn Altenberg, gab es neben der Rodelbahn in Oberhof eine zweite Kunsteisbahn in der DDR, womit sich die Trainings- und Wettkampfbedingungen verbesserten.

Sylke Otto gewann z.B. bei den olympischen Winterspielen 2002 in Salte Lake City und 2006 in Turin eindrucksvoll die Goldmedaillen im Einsitzer der Frauen. In Turin komplettierten das Doppel André Florschütz / Torsten Wustlich mit Silber und Tatjana Hüfner mit Bronze den kompletten sächsischen Olympia-Medaillensatz.

Aktuell ist Julia Taubitz (WSC Erzgebirge Oberwiesenthal) als Team-Weltmeisterin und Vize-Weltmeisterin im Einsitzer 2020, Sachsens beste Rodlerin. Julia und Chris Eißler (ESV Lokomotive Zwickau) haben die Olympischen Spiele in Peking 2022 fest im Blick.

Im Nachwuchs liegen die Hoffnungen auf Jessica Degenhardt (RRC Altenberg), Timon Grancagnolo (ESV Lokomotive Chemnitz), Pascal Kunze (ESV Lokomotive Zwickau) und Florian Müller (WSC Erzgebirge Oberwiesenthal) – welche bei der YOG in St. Moritz und zur JWM 2020 großartige Erfolge feiern konnten.

Der sächsische Nachwuchs im Rennrodeln wird in Kitas und Grundschulen, neben den Leistungszentren Altenberg / Oberwiesenthal, durch die Vereine der Talentzentren in Zwickau, Chemnitz, Dresden und Bautzen organisiert.

Wettkampfhöhepunkte auf der RSBB in Altenberg waren u.a. die FIL Rennrodel-Weltmeisterschaften 1996 und 2012, sowie eine Vielzahl an jährlichen Weltcups, Europameisterschaften und Juniorenweltcups mit Weltmeisterschaften der Junioren.

Der Zuschlag zur Ausrichtung der FIL Rennrodel–Weltmeisterschaft 2024 in Altenberg, ist für die sächsischen Rennrodler Motivation und Herausforderung zu gleich.  Ziel ist auch hier mit sächsischen Athleten erfolgreich am Start dabei zu sein.

Skeleton

Ein Überblick

Der Skeletonsport hat wie der Bobsport auch, eine lange Tradition und seine Wiege in St. Moritz, wo noch heute auf Natur-Eisbahnen von St. Moritz nach Celerina gefahren wird. Seit den Olympischen Spielen 2002 in Salte Lake City gehört der Skeletonsport fest in das Olympische Programm.

Auf dem Weg dahin haben wir Sachsen mit dem Aufbau und der Entwicklung des Skeletonsports im Raum Altenberg und mit der Ausrichtung der Skeleton- Weltmeisterschaften in den Jahren 1994 und 1999 einen positiven Beitrag geleistet.

Im Jahr 2003 wurde der Sächsische Rodel- und Bobverband in den Rennrodel-, Bob- und Skeletonverband für Sachsen e.V. (RBSV) umbenannt und damit die Anerkennung des Skeletonsports nachhaltig vollzogen.

Als RBSV sind wir stolz auf die Leistungen von Diana Sartor (SSV Altenberg), die mit jeweils zwei vierten Plätzen bei den Olympischen Winterspielen in Salt Lake City 2002 und in Turin 2006 sowie dem Weltmeistertitel 2004 am Königssee, als erfolgreiche Skeletonpilotin aus Altenberg / Sachsen kommt.

Mit Axel Jungk (BSC Sachsen Oberbärenburg) konnte nach Karierende von Diana wieder ein sächsischer Athlet im Weltcup teilnehmen. Axel errang 2014 bei seinem ersten WC-Einsatz Platz 4 in Lake Placid. Seit dieser Zeit gehört er fest in die Nationalmannschaft und konnte bisher bei 6 Weltmeisterschaften und 47 Weltcups erfolgreich teilnehmen. Sein größter sportlicher Erfolg ist der Vize-Weltmeistertitel zur IBSF WM 2020 in Altenberg.

Hinter ihm wächst mit Susanne Kreher (BSC Sachsen Oberbärenburg) als Vize-Juniorenweltmeisterin 2020 eine junge Skeletonpilotin heran, die aktuell im ICC mitfährt und im Jahr 2020 ihr Weltcup-Debut mit Platz 6 auf der Bahn in Innsbruck/Igls hatte.

Ziel des sächsischen Skeletonsports ist die Teilnahme von Axel Jungk zu den Olympischen Winterspielen in Peking 2022 sowie Erfolge zur JWM in St. Moritz und zur WM 2021 von Axel und Susanne weiterhin die Entwicklung der Aufbau einer leistungsfähigen Trainingsgruppe.